Interview mit TNP über „Im Licht – Finsternis“
Aus einem Interview mit der jungen Autorin TNP über ihren neuen Roman „Im Licht Finsternis“
Idea-Verlag: In der Literaturszene ist es ja nicht gerade üblich, sich unter einem Pseudonym zu verstecken. Bekannte Gründe dafür sind, dass man als Autor unerkannt bleiben möchte oder über gesellschaftlich nicht opportune Themen schreibt. Welcher trifft auf Sie zu?
TNP: Gar keiner! Habe ich Sie neugierig gemacht?
Idea-Verlag: Schon! Vielleicht auch nachdenklich…. Zumindest bin ich überrascht.
TNP: Als langjährige Beobachterin der Szene ist mir der Personen- oder besser Autorenkult sehr störend aufgefallen. Jedes Jahr bringt dutzendweise Bestsellerautoren hervor. Sie liefern Contents, wie sich die Branche ausdrückt. Begriffshülsen mit jährlicher Verfallsdauer oder noch schneller. Inhalte, die kommen und gehen ohne richtigen, geistigen Nährwert. Futter in den Programmlücken der Verlage, Lesefutter in den Zwischenräumen des Alltags, den S-Bahnen, Wartezimmern, Mittagspausen oder bestenfalls gewinnbringend für die Druckmaschinen, sicherlich für den Schreiber selbst sinnstiftend durch den Schreibvorgang.
Idea-Verlag: Eine Kritik am Autorenkult?
TNP: Eher eine Feststellung. Der moderne Mensch versucht verzweifelt sich Gehör zu verschaffen: in Facebook, in Blogs, durch Selfies. Schreiben ist zu einem Gegenstand der Selbstentfaltung und -darstellung geworden. Wir wollen ein Gegenüber haben, das uns zuhört und uns reflektiert. Und klappt das? Nein, sagt die Psychologie. Hundert Freunde auf Facebook und niemand hört den verzweifelten Aufschrei eines Selbstmörders…
Idea-Verlag: Wenn dem allen so ist, dann braucht es auch keinen Autorennamen…. Das ist es also, warum Sie ein Akronym verwenden.
TNP: Ja, aber nicht nur deshalb, sondern wie bei vielen Autoren – das war übrigens im Jahrhundert der Dichter und Denker nicht anders, auch bei Goethe trifft dies zu – gibt es neben dem Schreiben den Brotberuf, der den Lebensunterhalt absichert. Man lebt in zwei Welten, nur fällt es leichter in andere Welten zu springen, wenn diese noch nicht belegt sind, so wie es der Alltagsname ist.
Idea-Verlag: Und Ihr Schreiben ist…?
TNP: Schreiben ist Teil der menschlichen Ausdrucksfähigkeit, eine Möglichkeit neue Gedankenwelten zu erschließen. Daher sehe ich mein Schreiben nicht nur als unterhaltsamen Zeitvertreib. Es ist kein Buch, um es zwischen Tür und Angel zu lesen. Im Handeln und Erleben der Protagonisten treten tiefere Fragen über die Erkenntnistheorie und Realismusdebatte hervor. Das Geschehen spielt sich auf mehreren Ebenen ab. Je nachdem, wie man sich als Leser darauf einlassen und eine gewisse Oberflächlichkeit überwinden will, entfalten sich diese Schichten
Idea-Verlag: Finden Sie noch Zeit zum Schreiben neben dem Beruf?
TNP: Ich habe mir einen festen Arbeitsplan gesetzt. Und natürlich mache ich mir kontinuierlich Notizen, denke über die Charaktere und die Handlung nach. Kreativität ist nicht auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt, sondern entfaltet sich über den ganzen Tag. Leerlauf im Alltag gibt es genügend ….